Sind wir mal ehrlich, wir alle wünschen uns doch, dass unser Welpe schnellstmöglich stubenrein wird und am besten schon von Tag 1 an zuverlässig sein Geschäft draußen erledigt, oder? Leider ist das nicht immer so einfach, aber mit ein paar gezielten Tipps und einer soliden Strategie könnt ihr die Stubenreinheit eures finnischen Lapphund-Welpen erheblich erleichtern.
Wir hatten das Glück, die Anzahl der Unfälle im Haus auf ein Minimum zu beschränken – und das war überwiegend nur das kleine Geschäft. Doch wenn ihr denkt, dass wir einfach Glück hatten oder einen Geheimtipp besitzen, liegt ihr falsch. Unser Motto war: „Watch him like a hawk!“ – also, behaltet euren Welpen immer im Auge, um seine Körpersprache rechtzeitig zu erkennen, wenn er raus muss.
Die Kunst, einen Welpen stubenrein zu bekommen, besteht darin, ihn zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu erwischen.
Hier sind unsere bewährten Grundregeln, die uns bei der Stubenreinheit geholfen haben:
1. Konsequente Routinen
- Direkt nach dem Aufwachen: Der erste Gang nach draußen sollte sofort nach dem Aufstehen erfolgen. Welpen haben morgens oft eine volle Blase und müssen dringend ihr Geschäft erledigen.
- Direkt nach dem Fressen: Nach den Mahlzeiten ist der Drang, sich zu lösen, besonders stark. Stellt sicher, dass ihr den Welpen sofort nach dem Fressen nach draußen bringt.
- Direkt nach dem Spielen: Nach einer intensiven Spielphase wird euer Welpe möglicherweise ebenfalls schnell die Notwendigkeit verspüren, sich zu erleichtern.
Wenn ich „direkt“ sage, meine ich auch „direkt“. Man hat oft kaum Zeit, sich noch ordentlich anzuziehen, weshalb ich immer sicherstellte, dass meine Jogginghose und ein Pulli direkt neben Montys Box lagen. So konnte ich im Nu mit ihm rausgehen. Bei kleinen Welpen ist es auch ratsam, sie nachts einfach hochzuheben und nach draußen zu bringen, da sie sonst zu lange warten müssen und ihre kleine Blase nicht aushält.
2. Der feste Löseplatz
Wir haben für Monty einen festen Löseplatz im Garten etabliert. Dieser Bereich ist so gewählt, dass er gut erreichbar und immer derselbe Ort ist. Indem wir Monty immer wieder an denselben Platz brachten, konnte er schnell lernen, dass dies der Ort ist, an dem er sein Geschäft erledigen soll. Die Wiederholung hilft ihm, eine feste Routine und eine klare Assoziation zwischen diesem Ort und dem Lösen zu entwickeln.
3. Die Faustregel: Alle 2 Stunden
Viele Experten empfehlen, alle 2 Stunden nach draußen zu gehen – dieser Tipp hat sich auch bei uns bewährt. Mit dieser Strategie konnten wir Montys Verhalten schnell deuten und frühzeitig erkennen, wann er raus musste.
4. Beobachten und Deuten von Anzeichen
Welpen suchen oft mit der Nase nach einem geeigneten Platz, wenn sie sich lösen möchten. Manchmal schnüffeln sie jedoch auch nur, weil die vielen neuen Gerüche für sie spannend sind.
Bei Monty konnten wir zusätzlich beobachten, dass er einen Stechschritt machte und seine Vorderbeine vorwärts warf, wenn er dringend raus musste. Auch wurde er teilweise besonders bissig, was für uns ein sicheres Zeichen war, dass es Zeit für eine Toilettenpause war.
5. Nachtzeit und Box
Zu Beginn haben wir Monty nachts in einer Box schlafen lassen. Dies half ihm, sich zu melden, wenn er raus musste. Tatsächlich war Monty meist nur einmal in der Nacht raus , aber dafür startete der Tag häufig schon um 5 Uhr morgens. Die Box spielte hier eine wichtige Rolle, und wir hatten die Erfahrung, dass er sie als seine sichere Rückzugsmöglichkeit nutzte.
6. Geduld und Flexibilität
Nicht alle Welpen sind gleich, und einige können bis zum Alter von 4 Monaten noch Probleme mit der Stubenreinheit haben. Das ist vollkommen normal und bedeutet nicht, dass ihr etwas falsch macht. Jeder Hund ist individuell, und das macht das Zusammenleben mit einem Welpen so spannend und einzigartig. Vor allem im Thema Geduld müsst ihr euch üben. Wir haben teilweise bis zu einer halben Stunde mit Monty draußen gesessen und gewartet bis er sein Geschäft verrichtet habt.
7. Positives Verstärken
Jedes Mal, wenn euer Welpe sich draußen löst, lobt ihn überschwänglich und belohnt ihn mit einem Leckerli. Und mit Überschwänglich meine ich, feiert eine Party! Das positive Feedback hilft ihm, die Verbindung zwischen dem Lösen draußen und einer positiven Belohnung zu verstehen. Ich habe auch jedes Mal eine Lösewort mit dazu gesagt, was es eurem Welpen später mal einfacher macht, sich schnell zu lösen, auch wenn er vielleicht noch gar nicht muss, ihr aber eine längere Autofahrt oder ähnliches vor euch habt.
8. Vermeidung von Bestrafung
Wenn ein Missgeschick passiert, bestraft euren Welpen nicht. Bestrafung kann Verwirrung und Angst hervorrufen, was die Stubenreinheit erschwert. Reinigt die Stelle gründlich, um Gerüche zu entfernen, die den Welpen möglicherweise dazu animieren könnten, denselben Platz erneut zu benutzen. Wir haben gute Erfahrungen mit diesem Sagrotan Reiniger gemacht, sollte es häufiger an der gleichen Stelle passieren, dann schafft euch einen Enzymreiniger an und versucht es damit. Unsere Katzen die sehr geruchsempfindlich sind, haben danach bei den Stellen auch nichts zum meckern gehabt. Denkt immer daran, er macht das nicht, um euch zu ärgern oder Ähnliches, er weiß es noch nicht besser.
9. Anpassung der Fütterungszeiten
Regelmäßige Mahlzeiten führen zu regelmäßigen Toilettengängen. Wenn ihr die Fütterungszeiten konstant haltet, könnt ihr besser vorhersagen, wann euer Welpe raus muss. Wir haben Monty zum Beispiel die letzte große Mahlzeit gegen 17 Uhr gegeben, danach gab es wenn nur noch Leckerlis oder was zum Kauen, damit er genügend Zeit zum Verdauen hat, bevor wir ins Bett gehen.
10. Nutzung von Apps zur Toilettenüberwachung
Um den Überblick über die Toilettenzeiten eures Welpen zu behalten, kann es hilfreich sein, eine App oder ein digitales Tagebuch zu nutzen. Es gibt verschiedene Apps, die speziell dafür entwickelt wurden, die Zeiten für Futter- und Toilettengänge zu tracken. Diese digitalen Hilfsmittel können euch dabei unterstützen, Muster in den Toilettenbedürfnissen eures finnischen Lapphund-Welpen zu erkennen und so noch besser auf seine Bedürfnisse einzugehen. Ihr könnt Erinnerungen einstellen und Notizen machen, um die Fortschritte zu verfolgen und die Routine anzupassen, wenn es nötig ist.
Übrigens zum Entsorgen vom Kotbeuteln oder auch wenn es um das Küchenpapier geht was man zum aufwischen benutzt, haben wir immer nochmal diese Windelbeutel drum herum gemacht, da die den Geruch deutlich besser überdecken und man zeitgleich das Problem mit der durchsickernden Flüssigkeit nicht so hat. Natürlich ist es etwas mehr Plastik was genutzt wird, aber eure Nase und ggf. eure Nachbarn werden es euch danken.
Mit diesen Tipps und einer Menge Geduld werdet ihr die Stubenreinheit eures finnischen Lapphund-Welpen erfolgreich fördern. Jeder Fortschritt, egal wie klein, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Bleibt dran und habt Vertrauen – euer Welpe wird lernen, sich draußen zu lösen und sich in seinem neuen Zuhause wohlzufühlen!
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